Kongregation der Kanoniker des Heiligen Augustinus - CCSA

+ S T E M U S + I U X T A + C R U C E M +

D E R   K A N O N   D E R   C C S A

1.   Unser Herr Jesus Christus

spricht: ,,Ich weiß deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach dass du kalt oder warm wärest.“ Darum braucht unsere Zeit nichts Dringenderes als Umkehr und Hinwendung zu Gott.

2.  Unser Auftrag

In diesem Sinne, als lebendige Steine im geistlichen Hause, suchen wir die wirkliche Mitte, die Anbindung an das Verbindliche, die Norm und das Unerlässliche, das nicht aus uns selbst ist.

Darum predigen wir den gekreuzigten und auferstandenen Herren, feiern seinen Tod, seine Auferstehung und Himmelfahrt, die Sendung seines Heiligen Geistes und seine Gemeinschaft mit uns im Heiligen Mahl - und bieten ihn als Rettung allen, die ihn hören und erkennen wollen.

Das heißt für uns: Wir stehen nahe am Kreuz. Und so dürfen wir Mitarbeiter am Reiche Gottes sein.

3.  Unsere Hilfe

Die Heiligen und besonders Maria, die Gottesmutter, bestärken uns, dem oft unerwarteten und nicht immer bequemen Ruf Gottes zu folgen. Maria lehrt uns, was es heißt, in Gemeinschaft mit Christus zu treten. Sie helfe uns, unser ganzes Sein der Gegenwart Christi zu öffnen und ihm in Treue zu folgen. Maria war es, die den Menschen sagte: „Was er euch sagt, das tut!“

4.  Der Kanon

Darum dürfen wir beten, dass Gott uns seinen Heiligen Geist sende, damit er uns unsere je eigenen Wege finden lasse zu den Herzen der Menschen und sie zu lieben.

Dabei dürfen wir den alten Wegen der Kirche in großer Treue folgen und mit dem Beistand des Heiligen Geistes neue Wege suchen, um allen Menschen das Evangelium Christi zu verkünden.

Um dies glaubhaft vor Gott und der Welt zu leben, müssen wir in allen Dingen die Freiheit des Geistes bewahren und darin zusehen wohin er uns führen wird. Darum geben wir unserer Gemeinschaft einen Kanon als Richtschnur unseres Lebens und Handelns, unseres Glaubens und Hoffens.

5.  Das Gottvertrauen

Dies sei die erste Regel all unseres Tuns: Wir wollen so auf Gott vertrauen, als ob der Erfolg allein von uns, und nicht von Gott abhinge; so aber geben wir alles daran, als ob wir selbst nicht, Gott allein aber alles vollbringen werde.

6.  Die Heilige Schrift

Wir wollen die Heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes, die gemäß dem „ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben“  der "Einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche" übergeben ist, ersten Maßstab in allen Dingen unseres Glaubens und Lebens sein lassen. Denn in diesem, seinem heiligen Wort, offenbart der Herr seinen heiligen Willen an uns und leitet seine Kirche.

7.  Die Einmütigkeit

Wir wollen einmütig sein, allezeit auf Gott hin, denn nur so können wir glaubwürdig sein und nur so erfahren wir die Zeichen der Nähe Gottes.

8.  Das Gebet

Wir wollen das Gebet mit der Kirche halten. Darin zeigt sich unser Apostolat für die Welt.

Wenn wir uns im Konvent versammeln, beten wir es in der Tradition der Kirche als Morgengebet, als Mittagsgebet, als Abendgebet und als Nachtgebet.

Ein jeder an seinem Ort aber, soll wenigstens eines der Tagesgebete sprechen. Dieses Lob ist gleichzeitig der Lobgesang, den Christus als Haupt seiner Kirche und mit ihr vereint dem Vater darbringt.

9.  Der Raum des Gebetes

Der Raum des Gebetes soll bei unseren Zusammenkünften zu nichts anderem gebraucht werden als wozu er bestimmt ist, damit auch außerhalb der festgelegten Zeit sich mancher zum Gebet in der Stille sammeln kann.

Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass jedes Mitglied unserer Kongregation sich immer und überall an die Umstände vor Ort anpassen muss. Das kann heißen, dass wir die größtmöglichen Unterschiede in Kauf nehmen müssen.

Derer, die verhindert sind, wollen wir beim Gebet gedenken.

10.  Die Heiligen Sakramente

Die heiligen Sakramente der Kirche achten wir als Höchstes welches uns anvertraut ist, denn sie sind uns von unserem Herrn Jesus Christus eingesetzt und mit dem Segen des allmächtigen Schöpfers und Vaters versehen.

11.  Die Heilige Messe

Die heilige Messe lassen wir den Mittelpunkt unseres geistlichen Lebens sein. Sie ist das wirksame und sichtbare Zeichen unserer Gemeinschaft mit Gott, untereinander und mit dem ganzen Volk Gottes. Darum feiern wir sie so oft wie möglich - auch außerhalb der Sonntage, und immer im Bewusstsein, sie mit der ganzen heiligen Kirche zu feiern.

In dieser Feier, zu deren Vollzug wesentlich und notwendig Brot aus Weizen und Wein aus Weintrauben ist,  können wir uns nähren lassen von unserem auferstandenen Herren Jesus Christus, damit wir bestehen können in unserem Glauben und Hoffen, in Liebe und Hingabe. Wir feiern in der heiligen Messe die Feier unserer Danksagung und treten damit ein in die Gemeinschaft mit der Person des lebendigen, auferstandenen Herren, damit wir gestärkt in die Welt gehen können um das Evangelium zu bezeugen.

12.  Feier Gottes - Feier des Lebens - Feier der Gemeinschaft

Im heiligen Dienst ist unser Leben geordnet. So sind Chorgebet und Feier der Eucharistie uns Hilfe für unser geistliches Leben. So entsteht Einmütigkeit in opfernder Hingabe an den Erlöser um durch sie die Gemeinschaft der Kirche zu stärken.

Um uns in diesem Geist zu stärken, müssen wir die Gemeinschaft regelmäßig suchen. Nur so können wir ein Leben in apostolischer Weise führen.

13.  Unser Dienst

Wir wollen eine Gemeinschaft für den Dienst am Volk Gottes sein. Dieser Dienst  an der Kirche ist priesterlicher Dienst in Gemeinschaft. Darum sind alle Glieder unserer Gemeinschaft als Brüder anzusehen, ohne Ansicht der Herkunft und des Standes in der Welt. Um alle Aufgaben unserer Gemeinschaft zu erfüllen, wollen wir die Gnade der heiligen Taufe in jedem einzelnen auf besondere Weise stärken.

14.  Der Dienst und das Amt

Wir wollen die altkirchliche Ordnungen halten. Darum binden sich die Geistlichen unserer Gemeinschaft vorbehaltlos an den Altar und die heilige apostolische Kirche.

Die Gemeinschaft wird von einem Prior geleitet. Er bestellt nach Rücksprache mit dem Kapitel der Brüder als ständigen Vertreter einen Subprior für die laufenden Angelegenheiten. Zum Kapitel gehören alle, welche sich durch die Feier der Hingabe unserer Gemeinschaft in der Person des Priors anvertraut haben.

15.  Der Einzelne

Wir achten darauf, dass die Menschen um uns in unseren priesterlichen Dienst hineingenommen sind. So ist immer für den Einzelnen das am besten, bei dem sich ihm der dreifaltige Gott am meisten mitteilt, in dem Er seine heiligen Gnadengaben fließen lässt. Darum müssen wir im Umgang mit uns selbst sehr bedachtsam sein. Auch wenn es unser wichtigstes Ziel ist, dass unser Tun nicht zum Selbstzweck wird, so müssen wir darauf Acht haben, dass wir selbst nicht verlorengehen. Immer wieder muss es uns wichtig sein, zu uns selbst zurückzukommen. Jedes Mitglied unserer Gemeinschaft muss sich immer wieder die Frage stellen: Was hat dies Tun in der Gemeinschaft mit mir selbst und mit meinem Leben zu tun?

16. Die Gemeinschaft

In der Gemeinschaft soll kein Streit geduldet werden. Falls er aber, was ja unvermeidlich ist, sich zeigt, so soll er möglichst schnell beigelegt werden. Alles geschehe in Liebe, denn wo die Liebe ist, da geschehen große Dinge.

Darum werden wir uns immer wieder prüfen müssen, ob unser Tun ehrlich ist vor Gott. Es ist nicht das wichtigste, was wir getan haben, sondern was wir empfangen haben. Zu leicht ist es, sich im Leben etwas vorzumachen und damit unsere besten Vorsätze zunichte zu machen. Dies zu erkennen muß immer wieder eine wichtige Aufgabe in unserem Leben sein.

Darum also sollen Schuld und Fehler nicht zwischen uns stehen. Alles wird einfacher, wenn wir Fehler eingestehen und dafür um Verzeihung bitten. Gott nimmt uns mit unseren Fehlern an, darum dürfen wir nicht andres tun.

17.  Das Bewahren

Alle diese, von uns vorgenommenen Dinge dürfen nicht zum Selbstzweck verkommen, sondern müssen uns und der heiligen Kirche und den Menschen um uns nutzen. Darum wollen wir einstehen mit unserer Verantwortung für die heilige Kirche im Zeugnis und durch unser Mithelfen bei der Beseitigung von Misständen und indem wir Eintreten für die Wahrheit des Evangeliums außerhalb und auch innerhalb der Kirche.

18.  Die Kleidung

Die Konventskleidung der Priester ist die schwarze Soutane mit einem schwarzen Zingulum und einer schwarzen Mozetta. Einen Unterschied zwischen Laienbrüdern und Priestern gibt es in der Kleidung nicht.

19. Unser Vertrauen

Wir vertrauen allein der Liebe und Fürsorge Gottes und überlassen uns allein seiner Führung. In dieser Gelassenheit finden wir Ruhe für alle unsere Aufgaben.

Den Heiligen Vater Augustinus, den Lehrer der Kirche, der uns als ein Mann Gottes und voll des Heiligen Geistes erscheint, wollen wir als unser Vorbild, unseren Schutzpatron und Fürbitter vor dem Thron Gottes nehmen.

Auf diese Fürbitte vertrauend, hoffen wir, dass es unser Herr gebe, dass wir dies alles beachten in rechtschaffenem Leben und als freie Menschen Gottes unter seiner Gnade. Denn unser Herr Jesus Christus hatte eine Hoffnung, und diese Hoffnung sind wir. Denn nur in diesem Bewusstsein können wir der Wüste des Unglaubens und der Gottesverachtung wehren.

20.   Gottes Gaben

Alle Gaben, die wir empfangen haben, und so Gott will, noch empfangen werden, sind einzig dazu gedacht, für Gott zu arbeiten und in den Dienst an den Nächsten zu stellen.

Denn wir dürfen es sein, die den Glauben der Kirche überzeugend den Menschen darlegen. Wir dürfen in die Herzen der Menschen eindringen um ihnen die Wahrheit des Evangeliums zu zeigen. Wir dürfen die Gleichgültigen unruhig machen, auf das sie nach Gott verlangen.

Denn es ist unsere christliche Hoffnung, dass wir von ganzem Herzen glauben dürfen, das uns nach unserem Tun das ewige Leben bereitet ist. Darum können wir darauf vertrauen, dass unser Herz gewandelt wird und ebenso die ganze Welt.

21.   Unsere Sendung

So sind wir gerufen und gesandt, wie der Heilige Augustinus, in den Menschen um uns Christus zu begegnen und denen, die Christus nicht kennen, das heilige Evangelium ins Herz zu legen. Dabei dürfen wir darauf vertrauen, dass unser Herr Christus uns liebt und daran dürfen wir keinen Zweifel in unserem Leben aufkommen lassen.

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U N S E R   V E R S T Ä N D N I S   D E R   S A K R A M E N T E

Taufe

Die Taufe ist die Aufnahme eines Kindes oder Erwachsenen in die Gemeinde der Christen. Gott schenkt dem Kind seinen Heiligen Geist und bereitet es für ein Leben im Glauben.

Buße und Beichte

Der Ruf zur Umkehr und die Bereitschaft, diesem Ruf zu folgen, gehören in die Mitte der biblischen Botschaft. Der Glaube an einen Gott, der barmherzig ist und Schuld vergibt, ist eine der stärksten Klammern zwischen dem Alten und Neuen Testament. Das Bußsakrament kann zu jeder Zeit im Konvent empfangen werden.

Eucharistie

Kirche wird sichtbar in der Feier der hl. Eucharistie. In jedem Konvent der CCSA feiern wir die Hl. Eucharistie nach dem Eigenritus der Gemeinschaft.

Auch glauben wir, daß Jesus Christus in der Hostie, die während der heiligen Messe in der Wandlung konsekriert wird, mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, mit Gottheit und Menschheit wirklich und wahrhaft gegenwärtig ist. Diese Gegenwart Jesu beschränkt sich nicht auf die Dauer der heiligen Messe, sondern geht darüber hinaus.

Weil Jesus Christus in seiner Liebe zu uns in der Hostie unter den Menschen gegenwärtig bleibt, beten wir IHN auch außerhalb der heiligen Messe an.
Bei der Anbetung dürfen wir vor Jesus da sein mit allem, was uns bewegt, besorgt und erfreut. Im Schweigen und im Hören preisen wir Jesus Christus und beten IHN als unseren Gott an.

Firmung

Wie einst an Pfingsten wird im Sakrament der Firmung der Heilige Geist geschenkt. Was in der Taufe grundgelegt wurde, wird in der Firmung gestärkt. Zum Christsein gehört „Begeisterung", die der Heilige Geist schenkt.

Eheschließung – Trauung

Wo Liebe sich zwischen zwei Menschen ereignet, entsteht der Wunsch, das Leben miteinander zu teilen. Zu diesem Weg gibt die Kirche ihren Segen. In der Trauung versprechen sich zwei Menschen einandervor Gott den gemeinsamen Weg.

Krankensalbung

Im Leben jedes Menschen gibt es Krankheit und Leid, Sterben und Tod. Durch Zuwendung und Beistand, Begleitung und Trost werden Heilung und Wiedergenesung, Linderung oder auch Annahme von schwerer Krankheit und letztlich das Zugehen auf den Tod erleichtert.

Im Angesicht des Todes

Die Einstellung zu Sterben und Tod ist bei vielen Menschen im Wandel begriffen.

Es ändern sich auch die Formen der Bestattung und der Trauer. Trotz aller Veränderung ist aber die Suche nach dem Sinn angesichts des Todes geblieben.